Das Bunkermuseum in Hagen
- Ein einzigartiges Zeugnis gegen das Vergessen in Deutschland -
Ein einfühlsamer Blick in die Vergangenheit, eine selbstbewusste Frau mit klaren Zielen und eine ungewöhnliche Idee am Frühstückstisch - all das vereint sich im Bunkermuseum Hagen. Inhaberin und Betreiberin Michaela Beiderbeck öffnet uns die Türen zu einem Ort, der uns Geschichte hautnah erleben lässt.
Es begann mit einer verrückten Idee am Frühstückstisch: Einen Bunker kaufen. Doch bis zur Eröffnung des Bunkermuseums gab es einige Hindernisse zu überwinden. Der Bunker, der bei der ersten Besichtigung wegen fehlender Elektrizität nur mit einer riesigen Grubenlampe besichtigt werden konnte, stellte sich als eine ganz besondere Herausforderung dar. Doch Michaela Beiderbeck hatte eine Vision. Sie wollte diesen Kellerkatakomben neues Leben einhauchen, „…vielleicht sogar ein Freilichtmuseum daraus machen“, dachte sie.
Den größten Teil der Ausstellung des heutigen Bunkermuseums hat Michaela Beiderbeck aus ihrem eigenen privaten Vermögen finanziert. Ein Teil stammt auch aus dem Förderverein, der jedoch deutlich besser aufgestellt sein könnte. Leider gestaltet es sich schwierig, neue Mitglieder zu gewinnen. Eine staatliche Förderung gibt es bedauerlicherweise nicht, wie Beiderbeck erzählt.
Zu Beginn des Ukraine-Krieges gab es Anfragen, ob der Bunker noch einsatztauglich sei. Diese Frage musste Beiderbeck häufig verneinen. Der im Jahre 1940 gebauter Bunker, der als einziger Luxusbunker Deutschlands bekannt ist, wird heute nur noch zu Bildungszwecken verwendet. Doch neben der historischen Bedeutung des Bunkers kommen auch Zeitzeugen zu Wort. Emotional berührt erzählt Beiderbeck von einer Dame, die nach vielen Jahren zum ersten Mal seit Kriegsende den Bunker betrat. Tränen flossen, doch die einfühlsame Bunkerbesitzerin nahm die ältere Dame tröstend in den Arm. Als die Dame nach einer, mit Frau Beiderbecke gemeinsamen, Erkundung den Bunker anschließend wieder verließ, strahlte ihr die Sonne ins Gesicht. Doch trotz der freundlichen Sonnenstrahlen, konnte das Trauma der Vergangenheit nicht beseitigt werden.
„Das letzte Mal, als ich den Bunker verlassen habe, brannte die ganze Stadt, und es war genauso hell wie gerade, aber nicht wegen der Sonne.“, berichtete sie.
Hierzu sollte man wissen, dass zu Kriegszeiten über 70% der gesamten Stadt durch Bomben zerstört wurde. Zu dieser Zeit konnten sich Familien in winzige Kammern des Bunkers einmieten, um sicher schlafen zu können.
Die Führung durch den Bunker ließ diese Erinnerungen, dieses Trauma, neu entfachen. Eine Woche später rief die Dame Michaela Beiderbeck an und bedankte sich. Zum ersten Mal seit dem Ende des Krieges konnte sie ohne Albträume schlafen. Die Konfrontation mit dem Trauma war für die ältere Dame ein Segen.
Heute kann das Bunkermuseum sogar Angriffe simulieren. Zeitzeugen berichten von den Gerüchen, Geräuschen und dem beklemmenden Gefühl jener Zeit. Der Fliegeralarm kann mittlerweile nachgestellt werden. Dadurch wird den Besuchern eindrucksvoll vermittelt, wie dramatisch es damals war. Sie lesen nicht nur darüber, sondern sie spüren es förmlich.
Auch Lehrer, die mit ihren Schulklassen das Bunkermuseum besuchen, bestätigen diese Wirkung. Näher kann man den Schülern die Geschichte nicht bringen. Frau Michaela Beiderbeck setzt mit ihrem Bunkermuseum eine klare Botschaft: Nie wieder Krieg!
Aber es geht ihr nicht nur darum. Die Geschichte des Bunkermuseums Hagen ist mehr als nur eine Darstellung vergangener Ereignisse. Es ist ein Ort des Lernens, der Reflexion und des Engagements. Durch die verschiedenen Ausstellungsstücke und die Simulationen werden die Besucher dazu ermutigt, sich intensiv mit den historischen Ereignissen auseinanderzusetzen. Das Museum wurde zu einer Bildungsstätte, um den Menschen zu zeigen, wie wichtig es ist sich mit der Geschichte zu befassen und ihnen näher zu bringen, das sich die Vergangenheit auf keinen Fall wiederholen darf.
Für Eltern, die ihren Kindern die Kriegsgeschichte erklären möchten, bietet das Bunkermuseum eine einzigartige Möglichkeit, diese schwierigen Themen kindgerecht und einfühlsam zu behandeln. Kinder können durch den Besuch des Museums ein tieferes Verständnis für die Vergangenheit entwickeln und lernen, Konflikte auf gewaltfreie Weise zu lösen. Die Kinder sollen hier nicht traumatisiert werden, sondern durch die Schrecken des Krieges lernen, wie wichtig eine friedliche Zukunft ist.
Michaela Beiderbeck hat mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft einen Ort geschaffen, der uns zum Nachdenken und Handeln anregt. Ihre Geschichte und die des Bunkermuseums sind ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Einzelpersonen durch ihr Engagement und ihre Überzeugungen Großes bewirken können. Das Bunkermuseum Hagen lädt uns alle dazu ein, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern aus ihr zu lernen und uns für eine friedliche Zukunft einzusetzen.
In einer Zeit, in der die Welt weiterhin mit Konflikten und Herausforderungen konfrontiert ist und unsere junge Demokratie gefährdet ist, ist es wichtiger denn je, dass Eltern ihren Kindern die Kriegsgeschichte erklären. Studien zeigen, dass das Verständnis für Geschichte, und insbesondere für die schrecklichen Auswirkungen von Kriegen, eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Frieden und Konfliktlösung spielt. Indem Kinder frühzeitig mit der Geschichte des Krieges in Berührung kommen, entwickeln sie Empathie für die Opfer und ein Bewusstsein für die Konsequenzen von Gewalt.
Die Arbeit von Michaela Beiderbeck im Bunkermuseum Hagen geht jedoch über die Vermittlung von Geschichte hinaus. Sie schafft einen Ort, an dem Kinder und Jugendliche lernen, dass sie eine Stimme haben und dass sie auch allein sehr viel bewegen können. Das Museum ermutigt sie, sich für eine friedliche Welt einzusetzen und aktiv zu werden, um Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Das Bunkermuseum Hagen und die Arbeit von Michaela Beiderbeck sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie wir aus der Geschichte lernen können, um eine bessere Welt zu schaffen. Indem sie uns die Kriegsgeschichte im Museum näher bringt und uns das Ausmaß des Leids vor Augen führt, ermutigt sie uns, unsere Verantwortung wahrzunehmen und für eine friedliche Zukunft einzustehen.
Es ist an der Zeit, dass wir die Lektionen der Vergangenheit nicht vergessen und uns gemeinsam für eine Welt ohne Krieg und Gewalt einsetzen. Das Bunkermuseum Hagen und seine Besitzerin, Michaela Beiderbeck, zeigen uns den Weg und laden uns ein, Teil dieser Bewegung zu sein. Denn nur wenn wir aus der Vergangenheit lernen und verstehen was passiert ist, können wir eine friedliche Zukunft gestalten.
Es liegt an uns allen, die Botschaft des Bunkermuseums Hagen zu verbreiten und uns für eine Welt ohne Krieg und Gewalt einzusetzen. Indem wir die Geschichten der Vergangenheit hören, spüren, und uns mit der Geschichte auseinandersetzen, können wir die Wunden der Vergangenheit heilen und eine Zukunft gestalten, in der Frieden und Versöhnung regieren.
Lasst uns die Lehren aus der Vergangenheit nicht vergessen und uns dafür einsetzen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Das Bunkermuseum Hagen ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort des Wandels und der Inspiration. Es ruft uns dazu auf, aktiv zu werden, unsere Stimmen zu erheben und gemeinsam für eine Welt einzustehen, in der Frieden und Menschlichkeit oberste Priorität haben.
Das Bunkermuseum Hagen und die engagierte Arbeit von Michaela Beiderbeck sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie eine Idee am Frühstückstisch zu einer Quelle der Hoffnung und des Wandels werden kann. Sie erinnern uns daran, dass wir die Kraft haben, die Geschichte zu beeinflussen und eine Zukunft zu gestalten, die von Frieden und Verständigung geprägt ist.
Das Bunkermuseum Hagen steht als ein Ort des Erinnerns, des Lernens und des Engagements für die Schaffung einer friedlichen Welt. Lassen wir uns von seiner Botschaft bewegen und tragen wir sie hinaus in die Welt: Nie wieder Krieg!











